Vereinsgeschichte

Die Geschichte der Polizeihundvereine geht auf das Jahr 1901 zurück, als in Mönchengladbach der erste Verein zur Förderung und Zucht von Polizeihunden durch die Herren Laufer und Göschel gegründet wurde. Die Gründungsunterlagen des PHV Lübeck gingen bei dem Luftangriff im März 1942 auf Lübeck verloren. Aus Schilderungen des inzwischen verstorbenen Herrn Mellin geht hervor, dass zu den damaligen Gründungsmitgliedern Christian Gottschalk, Friedrich Hartz, Otto Thomae – alle aus Lübeck, und Boje Mindrup – aus Eutin gehörten. Nach der Kapitulation gründete der Kriminalobersekretär Karl Mellin den im 2. Weltkrieg auseinander gerissenen PHV Lübeck neu, ihm zur Seite unter anderem die zuvor genannten Sportsfreunde. Der PHV Lübeck e.V. darf sich damit als „Mutter“ aller Lübecker Vereine sehen – er ist einer der ältesten und größten Hundevereine Schleswig – Holsteins. 1947 trat der PHV-Lübeck dem neu gegründeten Deutschen Verband der Gebrauchshundesportvereine bei (DVG – ehemals Deutscher Reichsverband für Polizei- und Schutzhunde). Der erste Übungsplatz nach dem Krieg lag an der Frankfurter Straße (heute Nordlandkai). Die „schiefe Bude“ diente als Materiallager und Regenunterstand – allerdings nur für Vereinsmitglieder. Andere Anwesende bedienten sich des Dachüberstandes oder flüchteten in den Lagerschuppen der benachbarten Holzhandlung. Nachdem es auf der Landessiegerprüfung 1953 in Neumünster zu einem Eklat mit dem Veranstalter kam – die Anforderungen der Leistungsprüfer im Schutzdienst waren alles andere als human – trat der PHV-Lübeck aus dem Landesverband Schleswig-Holstein aus und schloss sich dem Hamburger Landesverband an. Der Übungsplatz musste kurz darauf, aufgrund einer Kündigung, geräumt werden. Die Suche nach einem neuen geeigneten Gelände führte den PHV auf die Exerzierkoppel nach Marli-Brandenbaum. Aufgrund fehlender finanzieller Mittel und nicht vorhandener Unterstützungsbereitschaft des Hamburger Landesverbandes pachtete der Sportsfreund Hans Möller privat diese Koppel. Zusätzlich konnte ein Übungsplatz auf der Lohmühle jeweils sonntags genutzt werden. Das mangelnde Interesse des Hamburger Landesverbandes an seinem neuen Zuwachs veranlasste den PHV-Lübeck 1961 wieder zurück in den Landesverband Schleswig-Holstein zu wechseln. Als dann die „Exerzierkoppel“ zu Bauland erklärt wurde, bekam der PHV die Krebskuhleals Ausweichfläche zugewiesen – eine erworbene Luftschutzbaracke wurde zum Vereinsheim.

Auf dem neuen Übungsplatz wurde mit viel Ehrgeiz der Mitglieder diese Luftschutzbaracke zu einer neuen Vereinsunterkunft hergerichtet. Aber kaum war diese fertig gestellt, tobte 1962 ein Sturm über Lübeck, der alle Mühe wieder zunichte machte. Da sich die Mitglieder des PHV-Lübeck aber nicht unterkriegen ließen, wurde umgehend mit dem Neubau eines Vereinsheimes begonnen.

Irgendwie sollte der PHV aber nicht zur Ruhe kommen – kaum war auch diese neue Anlage fertig gestellt, da wurde die Übungsfläche für eine neue Schule (heute Waldorfer Kindergarten) benötigt und ein erneuter Umzug stand an.

Wieder stand der PHV vor dem Nichts. Nach Verhandlungen mit dem Liegenschaftsamt der Stadt Lübeck wurde 1974 ein neuer Übungsplatz ausgeguckt – der ehemalige Sportplatz des LSV Gut Heil, Ernst – Deecke – Weg. Der Platz, wo der Verein noch heute seinen Sitz hat. Dieser Platz brachte viel Arbeit für die Mitglieder. Das heute so schöne Vereinsheim war durch Brandstiftung zu einer Ruine geworden – nur das Gerippe war noch erhalten. Durch den engagierten Einsatz der Mitglieder wurde dieses Gebäude wieder hergerichtet.

Herausgeber:
Polizeihundverein Lübeck e.V.